Alte Pflanzen sind empfindlich, junge Ginster Exemplare benötigen einen regelmäßigen Rückschnitt
Unter dem deutschen Namen "Ginster" bezeichnet man, streng botanisch genommen, unterschiedliche Gattungen. Der eher flach wachsende Heide-Ginster gehört zur Gattung "Genista", während der vor allem in Südeuropa heimische Stechginster botanisch auf den Namen "Ulex" hört. Der bei uns bekannteste, aufrecht stehende Besenginster gehört zur Gattung Weißklee "Cytisus". Allen gemeinsam ist die Zugehörigkeit zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler (Fabaceaea). Wir konzentrieren uns in diesem Ratgeber zum Thema Ginster schneiden auf die Verwendung, Pflege und den Rückschnitt des Besenginsters (Cytisus scoparia).

Der Besenginster
Der Besenginster bildet bis zu zwei Meter hoch werdende, verholzende Kleinsträucher. Die kleinen, grünen Laubblätter fallen im Herbst ab. Die ein- bis dreijährigen Zweige besitzen eine grüne Rinde und betreiben somit auch in der kalten Jahreszeit Fotosynthese. Ältere Astpartien verholzen stark, färben sich bräunlich und verlieren diese Eigenschaft. Seine Heimat hat der Besenginster in Europa, Nordafrika und auf den Kanarischen Inseln. Er besiedelt gerne Ödland mit mageren Böden und gilt daher als Pioniergehölz.
Verwendung des Ginsters in der Gartengestaltung
Wie gerade schon gesagt, kommt der Besenginster mit einfachen, im Sommer auch über längere Zeiträume trockene Böden zurecht. Das gilt natürlich erst für Exemplare, die schon ausreichend eingewurzelt sind. Die Pflanzen bilden eine kräftige, tief reichende Pfahlwurzel. Frisch gepflanzte Ginster benötigen die ersten Jahre stets ausreichend zugeführte Feuchtigkeit. Ginster gehören zur Gruppe der Leguminosen, sammeln also mithilfe von Knöllchenbakterien an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft und weniger aus dem Boden.
Der Standort hat entscheidenden Einfluss auf Blütenpracht und Wachstum
Besenginster brauchen einen vollsonnigen, warmen Standort. Dort wächst er zu einem aufrecht wachsendem Strauch von 150 bis 200 Zentimetern Höhe heran. Die (je nach Sorte) gelben, roten oder weißlichen Blüten erscheinen von Mai bis Juni. Sie sind ein Magnet für sämtliche, sich von Nektar und Pollen ernährenden Insekten. Dadurch erlangt die Verwendung von Besenginstern eine hohe ökologische Bedeutung.
Besonders schön gliedert sich der Besenginster in Heide- und Steingärten ein. Auch Schotterbeete und kleine Pflanzflächen vor hellen Mauern sind ideale Standorte. Die Vielfalt der Blütenfarben sind beim Besenginster, auch Edelginster genannt, besonders reichhaltig. Gelb ist der Klassiker, aber die Farbpalette reicht zusätzlich von orange und rot bis zu weißen oder gescheckten Blüten.
Ginster schneiden und pflegen
» Gartenscheren von Schnittzeiten
Wenn Sie Ihren Besenginster jung und vital erhalten wollen, sollten Sie ihn regelmäßig zurückschneiden. Vor allem in jungen Jahren (bis zum ca. 6./7. Jahr) treibt der Ginster kräftig wieder aus, verzweigt stark und bildet jedes Jahr verlässlich viele neue Blüten. Da Ginster am einjährigen Holz blüht, schneiden Sie am besten alle Triebe direkt nach der Blüte um etwa zwei Drittel ab. Danach bilden sich im Laufe des aktuellen Jahres viele neue Triebe, die im folgenden Spätherbst voll üppiger Blüten sind.
Der Rückschnitt der verblühen Pflanzenteile verhindert ebenso die Ausbildung von Früchten. Zum einen würde das der Pflanze unnötig Kraft kosten, zum anderen kann die Verteilung der reifen Samen zu einer lästigen Vermehrung führen.
Vorsicht beim Rückschnitt älterer Ginster
Ist Ihr Ginster in die Jahre gekommen, oder nie beschnitten worden, ist von einem kräftigen Schnitt abzuraten. Alte, stark verholzte Triebe sind nur minimal regenerationsfähig. Sie treiben nicht wieder aus, die Pflanze stirbt ab. Leider sind solch alte Exemplare meist unansehnlich und blühen (wenn überhaupt) nur noch an den äußersten Triebspitzen.
Hier hilft nur noch eine Ersatzpflanzung.
Ginster ist giftig!
Sämtliche Pflanzenteile des Besenginsters sind giftig. Die Stoffe Cytisin und Spartein wirken berauschend und in höheren Dosen schwer gesundheitsschädlich. Übelkeit, sowie Magen- und Darm-Beschwerden können auftreten. In schweren Fällen sind Krämpfe bis hin zur Atemlähmung möglich. Allerdings müssen dazu größere Mengen verschluckt werden, was sehr unwahrscheinlich ist. Vorsicht ist bei Haustieren geboten! Das gilt auch für Kühe und Pferde.
Tragen Sie sicherheitshalber beim Rückschnitt immer Handschuhe, um den Hautkontakt mit austretenden Pflanzensäften zu vermeiden.