Werkzeug-Empfehlungen und weitere Infos über das fachgerechte Schneiden der Zierkirsche
Kaum ein Garten kommt ohne sie aus. Die vielfältigen Variationen in Größe, Wuchsform und Blütenfarben und -formen prädestinieren die japanischen Zierkirschen zur Verwendung in allen erdenklichen Gartengrößen und Stilrichtungen. Damit sich die Exemplare in Ihrem Garten arttypisch und gesund entwickeln und zu stattlichen oder filigranen Pflanzen werden, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein. Der richtige Standort gehört ebenso dazu, wie ein fachgerechter, regelmäßiger Rückschnitt. Wir geben Ihnen hier Tipps, die Sie beim Zierkirschen schneiden unbeindgt beachten sollten.
Die Zierkirsche hat sich von der Wildform zum beliebten Ziergehölz entwickelt
Die japanische Zierkirsche gehört zur großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ihre Gattung heißt Prunus und umfasst viele Obstgehölze, wie beispielsweise Pfirsich, Aprikose oder Pflaumen. Die ursprüngliche Form nennt sich Prunus serrulata und ist vor allem auf den japanischen Inseln, aber auch in Korea und Teilen Chinas zu finden.
Schon vor einigen Jahrtausenden begannen die kaiserlichen Gärtner in Japan mit der Veredlung der kulturell sehr verehrten Zierkirschen. Jede durch Mutation entstandene Variante wurde weitergezüchtet. So entstanden vielfältige Sorten mit einfachen und gefüllten Blüten von weiß bis tief rosa. Die stark variierenden Wuchsformen und Größen machen die japanische Zierkirsche zu einem universell einsetzbarem Gartengehölz.
Ein passender Standort ist für Zierkirschen in jedem Garten zu finden
Ein schlagkräftiges Argument für die Verwendung von Zierkirschen bei der Gartengestaltung ist neben der wunderschönen Blütenfülle ihre Anspruchslosigkeit gegenüber den Standortbedingungen. Der Boden darf sandig oder bindig sein, nur Staunässe muss in jedem Fall vermieden werden. Ein Platz mit voller Sonneneinstrahlung ist zu bevorzugen, weil dort die Blütenpracht noch üppiger und die Farben noch satter ausgebildet werden. Die Zierkirsche wächst aber auch noch im Halbschatten und sogar in vollem Schatten. Allerdings möchte sie nach feuchter Witterung schnell wieder abtrocknen, sonst droht Pilzbefall. Zierkirschen sind in unseren Breiten verlässlich winterhart und benötigen keinerlei Frostschutzmaßnahmen.
Mit ihrer Wirkung als herausragender Blickfang punktet sie am besten in Alleinstellung als Solitär. Als Nachbarn und zur Unterpflanzung wirken halbhohe Gräser, wie Chinaschilf oder Lampenputzergräser, sowie Storchschnabel (Geranium "Cambridge"), Astilben (Astilbe chinesische pumila) oder Pachysandra ausgesprochen gelungen. Verwenden Sie ein paar Findlinge, um den Eindruck eines japanischen Gartens zu vervollständigen.
Die Qual der Wahl - die wichtigsten Sorten und Wuchsformen der Zierkirsche
Wie weiter oben angedeutet, sind Zierkirschen aufgrund der jahrhundertealten Züchtungen in unzähligen Varianten erhältlich. So gibt es für jede Gartengröße und Gestaltungsabsicht die richtige Auswahl. Die bekanntesten Sorten:
- Prunus serrulata "Kanzan" bildet nach oben breiter werdende Kronen. Sie sind meist als Halbstamm oder Hochstamm verfügbar und benötigen mindestens acht bis zehn Meter Platz.
- Das Gegenteil dazu ist die Sorte "Amanogava". Sie wächst sehr schlank, bildet Kronen mit maximal ein bis zwei Metern Durchmesser aus, kann allerdings an die zehn Meter Höhe erreichen. Optimale Voraussetzungen für schmale Beete oder kleine Gartenbereiche. Eine besondere Wirkung entsteht bei einer Pflanzung als lockere Dreiergruppe. So können Sie repräsentative Eingangssituationen für Büro- oder Hotelanlagen erreichen.
- Besonders malerisch wirkt die hängende Form der Sorte "Kiku-Shidare-Zakura".
Zierkirschen schneiden: ein behutsamer Rückschnitt fördert die Blütenpracht
Wollen Sie die Blühkraft Ihrer Zierkirschen erhalten und sogar unterstützen, ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Aber Vorsicht, die falsche Schnittführung oder ein zu kräftiger Schnitt kann irreparable Schäden und Krankheitsbefall bewirken.
So geht es richtig:
Der richtige Zeitpunkt zum Zierkirschen schneiden befindet sich Sommer, etwa ab Juni. Zu dieser Zeit kann der Baum aktiv auf die Schnittwunden reagieren und diese schnellstmöglich schließen. Hierbei setzen Kirschen nur teilweise auf ein Überwallen der Wunde mit Kallusgewebe. Typisch ist eine Art zähflüssiger, antibakterieller Ausfluss, der die Wundfläche bedeckt und vor Pilzsporen und Bakterien schützt.
Entfernen Sie nur kranke, tote, zu dicht stehende oder sich reibende Äste. Wenn zu viele oder zu starke Äste geschnitten werden, reagiert die Zierkirsche mit zahlreichen sogenannten Wassertrieben. Diese nehmen ihr Kraft und zerstören den arttypischen Habitus.
Ihre Schnittführung sollte die jeweilige Wuchsform unterstützen, nicht beseitigen!